Mittwoch, 14. Juli 2010

Schildkrötenhochsaison

Anfang Mai ist das Gehege noch sehr grün, es wachsen viele Wildkräuter und Stauden.



Anfang Juli ist das Gehege schon sehr karg. Die Schildkröten haben viele Wildkräuter und Stauden gefressen. Trockenheit und Hitze tuen ein übriges.



Als Basisbepflanzung wachsen im Gehege eine alte Strauchrose, die noch aus den Zeiten meines Großvaters stammt und die ich nicht entfernen wollte, ein Hibiskusstrauch sowie mediterrane Kräuter wie Lavendel, Bergbohnenkraut, Kaskaden-Thymian, Katzenminze, Salbei, Rosmarin und Ysop.
Lavendel und Salbei strukturieren das Gehege ebenso wie große Grasbüschel, dienen als Sichtschutz und dem Sonnenbad im lichten Schatten. Gefressen werden diese Pflanzen nicht.




Im Gehege wachsen etliche Wildkräuter, aber auch Stauden, die allerdings regelmäßig abgeweidet werden und somit häufiger nachgepflanzt werden müssen, z. B. Hängepolster-Glockenblume, Brauner Storchschnabel, Gemeines Tellerkraut, Zweijähriger Feinstrahl, Gemeine Nachtkerze und Rundblättriger Storchschnabel.
Mediterrane Kräuter, Wildkräuter und Stauden kommen nicht nur den Bedürfnissen der Schildkröten nach, sondern die Blüten erfreuen auch das menschliche Auge und können durchaus mit den gezüchteten Arten mithalten, wie ich finde.



Auch der im Bild zu sehende Dachhauswurz überlebt im Gehege nicht, sondern wird gerne gefressen.



Die Ernährung meiner Europäischen Landschildkröten besteht hautsächlich aus Wildkräutern und aufgeweichtem Kräuterheu.
Die Nordafrikaner bekommen aber zusätzlich auch Salate, z. B. Romanasalat, Radiccio oder Feldsalat. Da sie nur eine kurze Winterruhe machen, stehen mir im Winter nicht ausreichend Wildkräuter zur Verfügung. Schildkröten werden leicht auf ein bestimmtes Futter geprägt, daher werden sie das ganze Jahr auch mit Salaten ernährt, damit sie diese im Winter nicht verschmähen.
Die kleinen Nordafrikaner bekommen nur einmal wöchentlich Salat, da ich die geringe Menge an Wildkräutern, die ich für sie brauche, fast ganzjährig zur Verfügung habe. Zusätzlich verfüttere ich Gurken und Zucchini mit Kräuterheu gemischt, pur fressen die Nordafrikaner im Gegensatz zu den Europäern Kräuterheu noch nicht. Ab und zu stehen auch Mungobohnen-Sprossen wegen der Folsäure auf dem Speiseplan. Die Nordafrikaner bekommen im Winter im Terrarium auch einmal wöchentlich Pilze für den D3-Haushalt.





Im Herbst, im zeitigen Frühjahr und auch im Frühsommer bepflanze ich die Gehege mit Stiefmütterchen, Hornveilchen, Romanasalatpflänzchen und Löwenmäulchen, die dann aber sehr schnell von den Schildkröten verspeist werden.






Wie in den ersten beiden Bildern zu sehen ist, wird das Gehege mit fortschreiten des Jahreslaufs immer karger. Daher füttere ich im Sommer zu. Mein gesamter Garten ist daher nicht nur mit Zierpflanzen, sondern hauptsächlich Schildkrötenfutterpflanzen gestaltet. Mittlerweile wachsen ca. 25 Hibiskus-Büsche in meinem Garten. Ich verfüttere Blätter



und Blüten:






Glockenblumen in allen Variationen wachsen ebenso in den Beeten, wie wilde Malven und Stockrosen, die sich auch bereitwillig aussäen. So habe ich einerseits genug Ressourcen, um die Gehege wieder zu bepflanzen, wie auch zuzufüttern. Es gibt so viele Glockenblumen-Arten, daß ich fast immer Glockenblumenblätter und -blüten zur Verfügung habe. Hier eine kleine Auswahl:





Auch Wildkräuter nehmen einen Bereich in meinem Garten ein. So hatte ich im Mai/Juni ein schönes Klatschmohn-Feld in meinem Gemüsegarten, der zu dieser Zeit noch nicht mit Gemüse bepflanzt war. Hier ist nur ein kleiner Ausschnitt zu sehen.






Bei allen meinen Schildkröten sehr beliebte Wildkräuter sind beispielsweise Löwenzahn,


aber auch Mauerlattich und Wiesenpippau, sowie einige Arten von Storchschnabel, hier beispielsweise der Stinkende Storchschnabel, und Weidenröschen, im Bild das Zottige Weidenröschen, und viele andere.



Ebenfalls sehr beliebt sind Wilde Malven, Skabiosen und Flockenblumen. Im Bild Mazedonische Witwenblume, Kaukasus-Flockenblume und Bergflockenblume.




Da im Garten auch vielfältige Hosta-Sorten wachsen, verfüttere ich auch ab und zu Hostablätter und -blüten.



Auch Taglilien





und Rosen


sind im Garten reichlich vorhanden. Verblühte Taglilienblüten und Rosenblüten, z. B. Ghislaine de Feligonde - hier im Bild -, oder Heritage, sind sehr beliebt und werden daher auch verfüttert. Zu den Rosenblüten ist zu sagen, daß die Blüten moderner Rosen nicht gefressen werden, sondern nur die historischer Rosen oder Züchtungen moderner Rosen, in denen historische Rosen eingekreuzt sind. So erfreuen die Blüten erst mein Auge und kommen dann noch den Schildkröten als Leckerbissen zugute.